Leben – Definition

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Gesetz des Lebens - die Überblicksperspektive

Bertram Köhler, ein Physiker, der sich besonders für Selbstorganisation und Evolution interessiert, beschreibt die Evolution des Lebens.

Ein bedenkenswerter Ansatz nach meiner Einschätzung.


Selbstorganisation – Entwicklung des Gehirn
„Der Mensch entwickelt sich auf der Basis seines Zentralnervensystems in enger Verflechtung mit der soziokulturellen Entwicklung der Gesellschaft. …

Dabei entwickeln sich Gehirn und Geist in gegenseitiger Wechselwirkung auf der Basis der Prinzipien der Selbstorganisation. Auch hier gibt es keine fixierte Struktur, sondern Struktur, Prozess und Funktion bilden eine dynamische Einheit.

  1. Auf der untersten Ebene des Gehirn, das bereits bei den Reptilien ausgeprägt wurde, erfolgen die unmittelbar mit der Auseinandersetzung mit der Umwelt verbundenen soziobiologischen Lern- und Steuerprozesse.
  2. Auf der mittleren Ebene der Gehirnprozesse werden die Abbilder der Außenwelt reflexiv verarbeitet und in ein inneres Abbild eingefügt, auf das zur effektiven Auseinandersetzung mit der Umwelt zurückgegriffen werden kann, wobei hier das emotional gesteuerte limbische System eine bedeutende Rolle spielt.
  3. Auf der dritten, selbstreflektiven Ebene der mentalen Prozesse werden vergangene Prozesse erinnert und mit aktuellen Bildern zu Zukunftsvorstellungen verbunden, die eine aktive Einwirkung auf die Umwelt ermöglichen. Auf dieser Ebene entwickeln sich Sprache und Kunst, ohne die eine soziokulturelle Evolution des Menschen nicht denkbar ist.

Während die vergangene Evolution eine Koevolution von Makro- und Mikroprozessen war, ist die kulturelle Evolution eine integrale Evolution, in welcher sich die Tendenz zur Individualisierung der kommunikativen Lernprozesse umkehrt und der Mensch seine Umwelt immer mehr nach seinem inneren Abbild umgestaltet und individuell Verantwortung für die Prozesse der Makroevolution übernimmt.

Während scheinbar objektive gesellschaftliche Prozesse zur Stabilisierung ihrer Strukturen tendieren, entstehen durch die subjektive Tätigkeit des selbstreflektiven Geistes der Individuen jene Fluktuationen, die durch kollektive Verstärkung das Durchbrechen der Instabilitätsschwelle des Makrosystems bewirken und zur völligen Neugestaltung dieses Systems führen können.

Voraussetzung für das Wirksamwerden solcher bahnbrechender Prozesse ist es, das der Mensch es lernt, die drei Ebenen seiner Gehirntätigkeit besser zu koordinieren und die vom limbischen System ausgehenden Blockierungen zu lösen und die Evolution über sich selbst hinaus weiterzuführen …

Selbstorganisation und Koevolution
Koevolution (Die Evolution einander verwandter oder benachbarter Systeme) vollzieht sich in 4 Stufen.

  1. Die Wechselwirkung einer dissipativen Struktur mit einer nicht-dissipativen Umwelt ist Interaktion. Sie vollzieht sich im Kognitionsbereich der dissipativen Struktur, den man auch als Nische bezeichnet.
  2. Überschneiden sich die Kognitionsbereiche zweier autopoietischer Systeme, so kommt es zur Kommunikation, einem Austausch von Stoffen und Informationen, ohne dass irgendeine gegenseitige Abhängigkeit der beiden Systeme entsteht.
  3. Diese Abhängigkeit bildet sich auf der nächsten Stufe der Wechselwirkung, der Symbiose, bei der jedes der Systeme Produkte des anderen Systems verwendet und auf deren eigene Herstellung verzichtet. Dabei geht die Autonomie der einzelnen Systeme teilweise verloren, erhöht sich aber meistens auf der Ebene des Gesamtsystems. Symbiose ist der erste Schritt einer hierarchischen Organisation.
  4. Geht die ursprüngliche Autonomie der Systeme ganz verloren, so kommt es mit einer totalen wechselseitigen Anpassung zur Fusion (Endosymbiose). Wenn dabei in der Wechselwirkung zur äußeren Umwelt nichts Neues entsteht, geht meist die Evolutionsfähigkeit des Systems verloren. Dies ist dann der erste Schritt zu seinem Tod.“

Die Selbstorganisation des Universums

Begriffs-Erläuterungen in Klammern, Gliederung und Zwischenüberschriften von mir – Angel