Zitate aus dem Silmarillion

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Das Silmarillion von J.R.R. Tolkien

Das Silmarillion von J.R.R. Tolkien

Im Silmarillion tauchen wir in die mythische Geschichte von Mittelerde.

Ainulindale und Valaquenta

Sie erzählen von der Musik der Ainur, den Eldar, Valar, Maiar und den Feinden

Die Erschaffung der Ainur durch Eru Illuvatar, der großen Musik der Vainur, mit der sie Ea – die Welt, die ist erschaffen und schleßlich die Geschichte jener Vainur, die nach Ea gehen und dort Gestalt annehmen und die Gestalt von Arda formen.

Doch die Kinder von Eru Illuvatar erschaffen sie nicht – sondern warten sehnsüchtig auf ihr Erscheinen, von dem sie nicht wissen, wann und wo es sein wird.

Zuerst erwachen die Elben – am Cuiviénen – dem See des Erwachens, der in Mittelerde lag. Doch Melkor entdeckt sie vor den anderen Valar und tut alles, um sie wenn nicht zu verderben, so mindestens in Verzweiflung zu stürzen. Viele von ihnen nimmt er gefangen und züchtet aus ihnen seine eigene Gefolgschaft: Die ersten Orks.

So beginnen, geführt von Orome, die großen Wanderungen der Elben. Viele verlassen Mittelerde und gehen mit Orome nach Valinor oder Tol Eressa, einer Insel vor Valinor. Einige Elbenstämme aber bleiben in Mittelerde.

Soweit die Vorgeschichte zur eigentlichen Geschichte um die drei hell leuchtenden Steine, welche das Schicksal von Arda mehr prägen sollten als jeder andere Edelstein:: Die drei Silmaril.

Quenta Silmarillion – die Geschichte von den Silmaril

Erzählt wird die Geschichte von der Erschaffung der Silmaril, dem Raub der Silmaril durch Melkor sowie dem Krieg der Elben, Menschen und schließlich auch der Valar gegen Melkor.

Die Silmaril sind ein Werk von Feanor, dem erstgeborenen Sohn des ersten Königs der Noldor – einer der Elbenstämme, der nach Valinor gehen. Feanor hat in den Silmaril das Licht der Bäume von Arda aufgenommen, sodass diese Edelsteine aus sich selbst leuchteten.

Silmarillion: Melkor und Ungoliant

Silmarillion: Melkor und Ungoliant

Die Silmaril galten als das größte Werk, das je eines der Kinder von Illuvatar erschaffen sollte und wurden von den Valar geheiligt: Kein böses Wesen konnte sie in die Hand nehmen oder auch nur berühren, ohne uneträglichen Schmerz. Finwe, der Vaer von Feanor, nahm sie in Gewahrsam und sie waren ihm teuer.

Doch auch Melkor hatte bald ein unwiderstehliches Verlangen nach den Silmaril erfasst. Schließlich kam er nach Valinor , begleitet von der Riesen-Spinne Ungoliant, um sie zu rauben.

Zuerst zerstörte Melkor die beiden lichtspendenden Bäume. Entsetzt, in plötzlicher Dunkelheit baten die Valar nun Feanor um die Silmaril, um mit ihrem Licht Valinor zu erhellen.

Doch Feanor konnte sich zu diesem Schritt nicht entschießen. Melkor aber war schon unterwegs zu Finwe, dem Hüter der Silmaril, erschlug ihn, raubte die Silmaril und floh nach Mittelerde.

Feanor, außer sich vor Hass, nannte Melkor von nun an Morgoth, verließ mit seinem Volk, den Noldor, Valinor, um von Melkor die Silmaril zurück zu erobern. Die Valar hießen diese Entscheidung für nicht weise und suchten, Feanor und die Noldor davon zurückzuhalten.

Doch Feanor und seine Söhne hatten einen Eid geschworen – jeden, der die Silmaril für sich beanspruchte, zu verfolgen. Denn sie waren sein eigen, sein Schatz. Das Grundthema einer alles zerstörenden Gier nach einem, „meinem“ Schatz, aus dem Herrn der Ringe, findet sich auch im Silmarillion auf sehr ähnliche Weise.

Die Noldor führen nun, gemeinsam mit den in Mittelerde verbliebenen Elben und den inzwischen erwachten Menschen jahrhunderte lang Krieg gegen Melkor, den sie jetzt Morgoth nennen, um die Silmarill zurück zu erobern.

Fast alle Elben und Menschen, die an den Kriegen gegen Melkor teilnehmen, werden getötet. Earendil, halb Mensch, halb Elb und seine Frau Elwing, ebenfalls eine Halb-Elbin, die Eltern von Elrond, überleben die letzte Schlacht – um Godolin. Sie bringen den Silmaril, den der Mensch Beren und seine Geliebte, die Elbin Luthien, Melkor abgenommen hatten, nach Valinor.

Auch Galadriel, Enkelin von Finwe und ihr Geliebter, Celeborn, entkommen Melkor. Sie bleiben in Mittelerde, zunächst in Lindon, später dann in Eregion und schließlich nach Lothlorien.

Soweit der Kontext des Silmarillion. Hier ein paar Kostproben zu Themen und zur Sprache, die für das Silmarillion typisch sind. Eine sehr andere Sprache als im Hobbit oder im Herr der Ringe. Selten nur – z.B. – verwendet Tolkien im Silmarillion die direkte Rede. Denn er erzählt hier aus einer vergleichsweise distanzierten Perspektive, die weit über ein Menschenleben hinaussehen kann.

Zitate Silmarillion

Die acht Aratar

Das Silmarillion,  S. 28

Unter ihnen waren neun von höchster Macht und genossen die höchsten Ehren; einer jedoch ist aus ihrer Zahl getilgt und acht bleiben, die Aratar, die Oberen von Arda: Manwe und Varda; Ulmo; Yavanna und Aule, Mandos, Nienna und Orome.

Menschen bei der 2. Musik der Ainur

Das Silmarillion  S.42

Den Atani aber will ich eine neue Gabe geben. Daher beschloss er, dass die Herzen der Menschen über die Welt hinausstreben und in ihr nicht Ruhe finden sollten; doch sollten sie eine Kraft haben, ihr Leben inmitten all der Mächte und Zufälle der Welt nach eigener Wahl zu leben., jenseits der Musik der Ainur, die für alle anderen Dinge wie das Schicksal ist …

Mit dieser Gabe der Freiheit ist es eins, dass die Menschenkinder nur für eine kurze Zeit in der lebendigen Welt wohnen und nicht an sie gebunden sind, sondern bald scheiden, wohin, das wissen die Elben nicht. …

Die Söhne der Menschen aber sterben wahrhaftig und verlassen die Welt; weshalb sie auch die Gäste oder die Fremden genannt werden. Tod ist ihr Schicksal, die Gabe Illuvatars, die mit der Ermüdung der Zeit selbst die Mächte ihnen neiden werden. Doch auf den Tod hat Melkor seinen Schatten geworfen, sodass er mit dem Dunkel verwechselt wird und Böses aus Gutem kommt und Furcht aus Hoffen. Einst aber haben die Valar den Elben in Valinor erklärt, dass die Menschen bei der zweiten Musik der Ainur mitspielen sollen; während Illuvatar nicht verraten hat, was er mit den Elben vorhat nach dem Ende der Welt, und Melkor hat es nicht durchschaut.

Werke aus ganzem Herzen

Das Silmarillion S. 80/ 89

Yavanna: Einmal, nur einmal können auch die Mächtigsten unter Illuvatar manche Werke vollbringen. Das Licht der Bäume habe ich zum Sein erweckt, und nie wieder kann ich es tun, solange Ea dauert. …

Feanor: Der Geringe wie der Hohe kann manches Werk nur einmal vollbringen, und an diesem Werk hängt sein Herz. Ich kann vielleicht meine Steine hergeben, doch nie mehr werde ich ihresgleichen schaffen, und wenn ich sie zerbrechen muss, so zerbreche ich mein Herz, und ich werde erschlagen als erster von allen Eldar in Aman.

Olwe: Denn ich sage dir, Feanor, Finwes Sohn, sie sind für uns was die Gemmen für die Noldor sind: Das Werk unseres Herzens, desgleichen wir kein zweites schaffen können.

Feanors Verblendung

Das Silmarillion S. 101

Erzählt wurde, wie die Valar nach Melkors Flucht lange regungslos auf ihren Thronen im Schicksalsring saßen; doch müßig, wie Feaor in seiner Verblendung gesagt hatte, waren sie nicht. Denn vieles können die Valar mit Gedanken statt mit Händen bewirken, und stumm, ohne zu sprechen, können sie miteinander Rat halten.

Manwe: Unerahnte Schönheit werde Ea zuteil, und Böses soll gut werden, wenn es gewesen ist.

Sonne und Mond

Das Silmarillion S. 102

Isil, der Schein, so nannten einst die Valar, den Mond, Telperions Blüte in Valinor; und Anar, die Feuriggoldene, nannten sie die Sonne, Laurelins Frucht. Die Noldor aber nannten ihn auch Rána, den Bummler, und sie Vàsa, das Feuerherz, das erweckt und verzehrt; die Sonne nämlich wurde als Zeichen für das Erwachen der Menschen und das Vergehen der Elben gesetzt, während der Mond ihr Andenken bewahrt.

Tod der Menschen

Das Silmarillion S. 108

Was mit ihrem Geist nach dem Tod geschehen mag, wissen die Elben nicht. Manche sagen, auch sie begeben sich in Mandos Hallen, warten dort aber nicht am gleichen Ort wie die Elben. und wohin sie gehen nach der Zeit der Sammlung in jenen stillen Hallen am Außenmeer, das weiß von allen unter illuvatar bis auf Manwe nur Mandos allein. Keiner ist je aus den Häusern der Toten zurückgekehrt bis auf Beren, Barhirs Sohn, dessen Hand einen Silmaril berührt hatte; er aber sprach später nie mehr mit sterblichen Menschen. Nicht in den Händen der Valar liegt vielleicht das Schicksal der Menschen nach dem Tode, und nicht alles war in der Musik der Ainur schon geweissagt.

 


Quellenverweis

Alle Zitate aus dem Buch J.R.R. Rolkien: Das Silmarillion, Übersetzung von Wolfgang Krege, copyright @ J.G.Cotta´sche Buchhandlung,

Seitenangaben aus der gebundenen Ausgabe 2003 (Link zu Amazon)

Bilder: Melkor-und-Ungoliant: http://lotr.wikia.com/wiki/File:Melkor-and-Ungoliant.jpg