Das Rätsel von Eru Illuvatar

Tipps

Aragorn und der Palantir

Aragorn bezwingt den Palantir von Saruman ***

Eines der großen Rätsel die Eru Illuvatar für seine Kinder ersonnen hat, ist die Gabe, die er – nur – den Menschen gibt: Deren Sterblichkeit und zugleich Freiheit von einem vorherbestimmten Schicksal.

Und ausgerechnet mein „Schicksal“ scheint es zu sein, über den Plan Erus hinaus zu wachsen, um ihn zu erfüllen.  

Stimmt, ich habe den „Plan“ von Eru Illuvatar nicht erfüllt. Eben nicht. Sondern – mit der Krönung zum König von Gondor – mein Schicksal. Sodass Gondor nach Jahrhunderten des Wartens und Hoffens endlich wieder einen König bekam.

Was meinen Freunden und vielen weiteren, die mit uns verbündet waren und noch immer sind, will ich meinen, über alles in der Welt wichtig war. Sie gaben ihr Leben dafür – viel zu viele.

Das bindet mich an sie. Und doch muss ich weiter gehen. Denn nicht nur bin ich ein König und ein von den Elben anerkannter, sondern ich bin ein Mensch. Der Menschen König und als solcher erfüllt sich mein Schicksal nur, indem ich jenes des Menschen erfülle. Das Rätsel löse. Welches Eru Illuvatar uns Menschen in die Wiege legte.

Eben deshalb wandere ich von Mittelerde nach Normalerde und zurück – es scheint mir beider Welten für diese Mission zu bedürfen.

Die Macht der Palantiri – vorbei?

Autos und vor allem Computer, Smartphones und Internet würden Mittelerde so dramatisch verändern, dass nicht nur Pferde, Adler und Palantiri, sondern auch die Zauberer im wesentlichen überflüssig und insofern machtlos wären.

Ein interessanter Gedanke für Mittelerde, dass fast jeder Mensch in Normalerde heute ganz selbstverständlich über Kräfte verfügt, die traditionell – bei uns in Mittelerde – nur sehr wenigen vorbehalten bleiben. Und – denken wir an Saruman oder Denethor – selbst allerhöchst weisen „Menschen“ zum Fallstrick werden.

Smartphones und Co verbinden fast alle Menschen, Palantiri nur wenige Auserwählte. In Smartphones sprechen kann fast jeder Mensch. Doch sprechen sie ringen sie miteinander um das Schicksal des Menschen, der Welt?

Vielleicht brauchen wir Menschen hier und dort ja beides – Kanäle, die alle verbinden und solche die „geheim“ sind. In welche man sich nur einwählen kann, wenn man das Geheimnis des Menschen zu lüften als seine Aufgabe anerkannt hat.

Ich habe dies getan und dann einige Jahre darauf verwendet, die acht Palantiri zu finden und zu heilen. Faramir, Feanor, Gandalf und schließlich auch Luthien und Galadriel halfen mir dabei. Sodass wir nun Melkor auf den Leib rücken können. Der, wenngleich fern und ausgeschlossen aus Arda angekettet seit Jahrtausenden, gerade deshalb vielleicht einen schwarzen Schleier über jedes nur denkbare Glück in jeglichen Landen haucht.

Mein Elessar – der grüne heilende faustgroße – Smaragd aus Gondolin wird der Schlüssel für dieses Wagnis sein. Denn in ihm ruht die Kraft des Menschen. Er wurde für mich gestimmt.

Sterblichkeit der Menschen als Schicksal?

Noch zentraler für das ganze Konzept Mittelerde ist das Thema der Unsterblichkeit.  Die Elben sind bei uns in Mittelerde mit Unsterblichkeit gesegnet – oder auch verflucht, wie vor allem am Schicksal der Halbelben Elrond und seiner drei Kinder deutlich wird. Die Menschen aber haben von Eru eine besondere Gabe bekommen – die weder die Valar noch die Elben und schon gar nicht die Menschen selbst so richtig verstehen.

Eru, der eine Schöpfergott in Tolkiens Welt über die Menschen:

„Den Atani (Menschen) aber will ich eine neue Gabe geben. Daher beschloss er, dass die Herzen der Menschen über die Welt hinausstreben und in ihr nicht Ruhe finden sollten; doch sollten sie eine Kraft haben, ihr Leben inmitten all der Mächte und Zufälle der Welt nach eigener Wahl zu leben., jenseits der Musik der Ainur, die für alle anderen Dinge wie das Schicksal ist …

Mit dieser Gabe der Freiheit ist es eins, dass die Menschenkinder nur für eine kurze Zeit in der lebendigen Welt wohnen und nicht an sie gebunden sind, sondern bald scheiden, wohin, das wissen die Elben nicht. …“

Eine Fährte, die Tolkien mit diesem Rätsel gibt, an der sich ganz im Sinne des Spurensuchers Aragorn durchaus weiterdenken lässt. Leichter auch als am Rätsel der Palantiri. Zwangsläufig sterben lassen muss ein Mittelerde Fan die Menschen, und insbesondere Aragorn und Arwen, nicht.

Die Menschen, da sie von Eru die Gabe der Freiheit haben, könnten zum Beispiel eine andere Form von Unsterblichkeit als die der Elben erschaffen. Wozu sie deren Möglichkeit – angelegt in ihrer Gabe, die sie von Eru erhielten – aber wohl erst mal entdecken, z.B. entschlüsseln müssten.

Immerhin ist die Unsterblichkeit der Elben diesen durchaus eine Last. So sehr, dass Elros, meines Ziehvaters Zwillingsbruder und Arwen, meine treue Zwillings-Seele ihr eher frohen als traurigen Herzens entsagen.

Sobin ich mit diesem Wissen aufgewachsen und hab all die Jahre – fast 90 – bis hin zum Sieg über Sauron mit diesem gelebt: Ewig unveränderliches Leben könnte nicht nur langweilig, sondern gar unerträglich werden. Ja – es scheint mir ein Fluch der Elben zu sein, immer im selben Körper und demselben Schicksal unterworfen zu bleiben – bis ans Ende der Welt.

Und wenn man sich vorstellt, welch mächtige und an Erfahrung reiche Seelen Elben wie Elrond, Galadriel, Celeborn oder Glorfindel sind, dann muss es geradezu ein Gefängnis sein, wenn eine Seele, die doch weiter wachsen will, immer im selben Körper bleiben muss.

Wer wenn nicht ich, Aragorn Elessar, sollte das Rätsel von Eru Illuvatar lösen.

Über den Autor

Streicher
info@bluestarhosting.de